Aschersleben – Das Tor zum Harz

In der jahrhundertealten Geschichte Ascherslebens, der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts, spiegeln sich glückliche und unglückliche Verhältnisse vergangener Zeiten wieder. Die Gründung des Ortes geht auf das 3. bis 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung zurück. Als Ascegereslebe taucht der Name erstmals um 753 in einem Schenkungsverzeichnis des Klosters Fulda auf. Um die Jahrtausendwende gehörte Aschersleben zur Grafschaft der Askanier. 1266 wurde das Stadtrecht erlangt, 1322 ging die Stadt an das Bistum Halberstadt. Unter dieser Herrschaft erkaufte sich Aschersleben 1399 den Blutbahn (Reichslehn, Treuedienst für Landleihe, eigene Gerichtsbarkeit) und 1428 das Schultheißenamt. Wohlhabend und durch Städtebündnisse gestärkt konnte die Stadt wichtige Rechte den Bischöfen abkaufen. 1443 erreichte diese Entwicklung den Höhepunkt mit dem sogenannten Burgkaufbrief. Die Stadt war frei und die Hanse-Mitgliedschaft trug zum wirtschaftlichen Erfolg bei. 1828 entdeckte Braunkohlelager gaben den Anstoß für eine entwickelnde Industrie. Heute leben in der Stadt ca. 27.000 Einwohner. Mit viel Aufwand bemüht man sich, die historische Bausubstanz zu erhalten und mit Neubauten der heutigen Zeit zu harmonisieren.

Auf der Alten Burg

Die Alte Burg ist das Naherholungsgebiet der Stadt. Außer dem Zoo finden sich hier noch einige andere Sehenswürdigkeiten. Planetarium und Naturlehrpfad, die Burgwiese und der Luisenblick am Fuße des Burgberges bereichern das Angebot. Von hier aus kann man auf gut befestigten Wegen eine Wanderung in das idyllische Einetal beginnen.

Zoo

Inmitten des Naherholungsgebietes „alte Burg“ befindet sich der
Ascherslebener Zoo. Der zehn Hektar große, hügelige Waldpark bietet
mit einem umfangreichen Laubbaumbestand und den weiträumigen
Anlagen Naturgenuss und Erholung. Der Zoo hat sich seit seiner Eröffnung als kommunale Einrichtung 1973 zu einem der attraktivsten Tiergärten Sachsen-Anhalts entwickelt. Etwa 120 Tierarten werden dem Besucher präsentiert. „Einfach mal hintigern“

Stephanikirche

Die Stephanikirche ist die evangelische Stadtkirche im Herzen Ascherslebens. Der Bau des Gotteshauses wurde 1406 begonnen (Westbau) und 1507 vollendet. Gelber Quedlinburger Sandstein und grauer Sandstein aus den Aschersleber Stephanskuhlen wurden verwendet. Im Norden, Osten und Süden des Chores befinden sich Anbauten. Der 84 Meter hohe Treppenturm und das 2. Geschoß des Nordanbaus zeigen Renaissanceformen. Die Stephanikirche beherbergt erwähnenswerte kunstgeschichtliche Objekte: Ein Bronze-Taufbecken von 1464, eine Renaissance-Orgelempore, ein Kirchstuhl an der Nordseite des Chores (Spätrenaissance). Von den beiden vorgesehenen Türmen wurde nur der Südturm vollendet. Im Jahr 2007 feierte die Stadt das 500-jährige Jubiläum der Kirche.

Die Stadtmauer

Nach der Zerstörung des Askaniersitzes durch
Heinrich den Löwen, war es bitter nötig, den weltlichen
und kirchlichen Gewalten vorzubauen. 1322 erhielten
die Bürger der Stadt das Recht, ihre Stadt mit einer festen
Mauer zu umgeben. 1466 verband eine acht Meter hohe Mauer von 2,3 km Umfang 51 Wach- und Wehrtürme. Die älteste Stadt Sachsen-Anhalts verfügt noch immer über große Teile seiner Stadtbefestigungsanlage aus dem 14. und 16. Jahrhundert. Der rund zwei Kilometer lange Stadtmauerring, der von einem grünen Promenadenweg gesäumt wird, umgibt die gesamte Innenstadt.
Aschersleben ist stolz, dass 15 der 51 Wehr- und Wachtürme erhalten werden konnten. Die Türme sind für Aschersleben zum Wahrzeichen geworden. Sie dürfen deshalb weder im Wappen noch im modernen Signet der Stadt fehlen. Das Rondell ist der gewaltigste Befestigungsturm, der 1505 bis 1583 erbaut wurde. Seine Mauern messen bis zu vier Meter. Der Fachwerkaufsatz stammt aus dem Jahr 1846.

Museum Aschersleben

Von 1798 – 1935 war das Museumsgebäude Logenhaus der Ascherslebener Freimaurer. Diese, über 200 jährige Tradition, wird seit 1993 mit der Wiedereröffnung der alten traditionellen Loge „Zu den drei Kleeblättern“ fortgesetzt. Wieder werden im rekonstruierten Tempel Logenarbeiten durchgeführt. Ausstellungen geben jedoch nicht nur Auskunft zur Geschichte der Loge, auch sind die Stadtgeschichten, der Bergbau im Unterharz und ein Mineralienkabinett zu besichtigen.

Der Johannesturm

Der Turm stellt die einzige erhaltene Torturmanlage der Stadtmauer dar. Das imposante Bauwerk wurde 1380 erbaut. Nicht weit von ihm entfernt findet man den 1442 erbauten SCHMALEN HEINRICH. Der Spaziergang durch den Promenadenring ist ein Gang durch Aschersleben. Hier gehen Sie auf Entdeckungstour entlang der Stadtmauer – Elisabethzwinger, Wassertormühle, Liebenwahnscher Turm, um nur einige zu nennen.

Bestehornhaus

Das Volkshaus verdankt die Stadt einer Stiftung der Familie Bestehorn im Jahre 1908. Nach dem Stiftungsgedanken sollte dieses Haus eine Stätte der Begegnung für alle Bevölkerungsschichten sein. Als Hort der Kultur präsentiert sich das Haus mit Bibliothek, Bühne, Vereinsräumen sowie einem großen Saal mit Gaststätte.

Rathaus

Das Ascherslebener Rathaus vereinigt Architektur des 16. und des 19. Jahrhunderts in sich. Der Südflügel, der Erker am Nordflügel und die Giebelwand des Ostflügels wurden 1517/18 erbaut. Eine Mischung von Formen der Gotik und Renaissance findet man am Osterker und am Treppenturm vor. Der wehrhafte Hauptturm ist bis auf die Haube älter und unverändert erhalten geblieben. Der Ratskeller enthält noch die alten Kreuzgewölbe. Der Kamin aus dem Sitzungssaal, eine 1591 datierte, kunsthistorisch interessante Bildhauerarbeit, befindet sich wieder, nach der Renovierung des Rathauses 1996, an alter Stelle. Er zeigt die biblische Figur des Königs Salomos, der einen Streit zwischen zwei Müttern um ein Kind schlichtet.

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